EUREGIO-Rat zum Thema "Nachhaltiger Tourismus"
Die 55. Sitzung des EUREGIO-Rates, die Mitgliederversammlung der EUREGIO, fand am 14.10.24 bei der Brauerei Schönram in Petting statt. EUREGIO-Präsident Norbert Meindl (Bürgermeister Lofer) und Pettings Bürgermeister Karl Lanzinger begrüßten die rund 80 Gäste. Die Herausforderungen an die Entwicklungen im Tourismus im EUREGIO-Raum wurden von Bayerns Staatsministerin für Ernährung, Forsten, Landwirtschaft und Tourismus, Michaela Kaniber, sowie von Roland Rauch, Geschäftsführer der Salzburger Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern, beleuchtet.
Ministerin Kaniber stellte das gute touristische Angebot und die vielfältigen, guten Kooperationen in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Den Spitzenzeiten, die es unbestritten an einzelnen Orten gäbe, gelte es mit gezielten Projekten zur Besucherlenkung zu begegnen. Wichtig sei es dabei, die Menschen vor Ort mitzunehmen und eine lebenswerte Heimat für die Einheimischen zu erhalten. „Der Tourismus ist in unserer Region eine zentrale Wirtschafts- und damit auch Lebensgrundlage über die wir positiv sprechen und die Gäste entsprechend umwerben sollten.“, so Kaniber. In den letzten Jahren verstetige sich der Trend, Urlaub im eigenen Land zu machen, und diese Chance gelte es gerade auch im Zusammenspiel mit der Land- und Forstwirtschaft sowie dem Naturschutz weiter auszubauen. Nachhaltigkeit im Tourismus heiße, Ökonomie, Ökologie und Soziales gut miteinander zu verknüpfen. Kaniber sprach sich für eine stärkere Wertschöpfung durch Steigerung der Qualität statt der Quantität aus, für einen Bürokratieabbau in Gastronomie und Hotellerie sowie für ein Überdenken der Tourismusfinanzierung.
Roland Rauch von der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern erläuterte die strategischen Ansätze im Land Salzburg für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus in Verbindung mit der Tourismusstrategie 2030 und unterstrich den notwendigen Einklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Kooperationen mit ÖBB und DB sollen den Gästen attraktive Anreiseangebote mit der Bahn ermöglichen. Ein Gratis-Ticket für den Öffentlichen Verkehr sorge ab Mai 2025 für die Mobilität vor Ort. Bedeutsam sei auch das Zusammenspiel von Tourismus und Landwirtschaft, das sich etwa im Bereich der Kulinarik und der regionalen Lebensmittelproduktion niederschlage. Nicht zuletzt, und da sei die Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern ein gutes Beispiel, sei auch die Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Naturschutz im Sinne von „schützen und nützen“ für eine positive touristische Entwicklung wichtig, aber auch entsprechende Bildungsanstrengungen für die gute Verankerung bei der einheimischen Bevölkerung, führte Rauch aus.
EUREGIO-Geschäftsführer Steffen Rubach und Regionalmanagerin Sarah Reiter stellten anschließend die Zwischenevaluierung für die ersten zweieinhalb Jahre Umsetzung der EUREGIO-Grenzraumstrategie vor. Die Strategieumsetzung erfolgt zielorientiert und mit den gewünschten Ergebnissen. So konnten über 40 Projekte mit EU-Fördergeldern von etwa 900.000 Euro genehmigt werden. Das Gremium beschloss daher die Beibehaltung der drei gewählten strategischen Themenschwerpunkte Klimaneutralität durch Kreislaufwirtschaft, Stärkung des Wirtschaftsstandorts durch ein grenzüberschreitendes (Aus)Bildungsangebot und Nachhaltiger, vernetzter Tourismus sowie der vier weiteren Maßnahmenfelder.