Mobilitätslösungen für Tourismusregionen im EUREGIO-Raum

Wie könnte ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept für den Tourismus im Großraum Salzburg und der benachbarten bayerischen Grenzregion aussehen? Und welche konkreten Maßnahmen braucht es, um nicht nur die An- und Abreise der Urlauberinnen und Urlauber klima- und ressourcenschonender zu ermöglichen, sondern den eigenen Pkw auch während des Aufenthalts so gut wie möglich überflüssig zu machen? Diese und weitere spannende Fragen standen im Zentrum  des über INTERREG geförderten EUREGIO-Projekts „Nachhaltige Mobilitätslösungen für Tourismusregionen im EUREGIO-Raum“, das die Salzburger Nachrichten mit den regionalen Tourismusorganisationen aus Salzburg, dem Chiemgau und dem Berchtesgadener Land durchführte.

Beim Auftakt am 10.09.24 in der Mooncity in Salzburg betonte der Mobilitätsexperte Günther Penetsdorfer die Notwendigkeit eines integrierten und ineinandergreifenden Verkehrssystems, das neben einem leistungsfähigen öffentlichen Verkehr auch mehr Raum und Aufmerksamkeit für den Fuß- und Radverkehr benötige und hob die Bedeutung flexibler Mikro-ÖV-Angebote im ländlichen Raum hervor. Die Innsbrucker Tourismusberaterin Brigitte Hainzer erläuterte in ihrem Vortrag, wie wichtig konkrete Informationen über das Mobilitätsangebot für die Urlaubsgäste seien, damit die Menschen Vertrauen darin haben, dass sie vor Ort ohne Probleme mobil sein können.

Bei der zweiten Veranstaltung am 01.10.24 in Bad Reichenhall berichtete Georg Overs, Geschäftsführer der Region Villach Tourismus, über die Herausforderungen, den Anteil des Autos bei der Anreise in den Urlaub nach Kärnten von aktuell 84 Prozent nach und nach zugunsten der öffentlichen Verkehrsmittel zu reduzieren. Nur 16 % der beliebtesten Ausflugsziele in Kärnten sind ohne Auto erreichbar. Daher wurde in Kärnten das Zentrum für nachhaltige Tourismusentwicklung gegründet. Die Innsbrucker Tourismusberaterin Brigitte Hainzer betonte: „Es muss gelingen, das Thema Mobilität und Nachhaltigkeit aus der Ecke der reinen Informationen herauszuholen, mit positiven Emotionen zu besetzen und die Gäste zu ermutigen, schon bei der Anreise auf das eigene Auto zu verzichten, oder es zumindest im Urlaub stehen zu lassen.“ Bei der abschließenden Podiumsdiskussion wurden u.a. über die bürokratischen Hürden und andere Schwierigkeiten auf dem Weg zu besseren Mobilitätsangeboten berichtet und die Bildung eines gemeinsamen Verkehrsverbundes für Salzburg und Berchtesgaden als wichtigen Schritt zur nachhaltigen Mobilität im EUREGIO-Raum befürwortet.

Die dritte Veranstaltung, die im Rahmen der Messe IMFS (Innovative Mobilität für Salzburg) am 11.10.24 am Salzburgring stattfand, widmete sich der Thematik von Verkehrskonzepten für Großveranstaltungen. Florian Phleps vom Österreichischen Skiverband stellte dazu das Mobilitätskonzept der FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaft 2025 in Saalbach-Hinterglemm vor und erläuterte, wie die Pinzgauer Tourismusregion mit den zu erwartenden Besucherzahlen umgehen will, etwa durch den Schwerpunkt auf Mehrtagestickets, um tägliche Anreisen zu reduzieren.

Mobilität im Tourismus - 10.09.2024  Quelle: SN/Ritter
Die Hauptpersonen der ersten Info-Veranstaltung (v.l.): Moderator Kurt Luger, Leo Bauernberger (SalzburgerLand Tourismus), Johannes Gfrerer (Verkehrsverbund Salzburg), Tourismusberaterin Brigitte Hainzer, Bartl Wimmer (Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden) und Verkehrsexperte Günther Penetsdorfer. Foto: SN/Ritter

 

Mobilität im Tourismus - Projektpartner Quelle: SN/Ritter
Die Projektpartner (v. l. n. r.): Christian Strasser (SN), Bartl Wimmer (Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden), Steffen Rubach (EUREGIO), Leo Bauernberger (SalzburgerLand Tourismus), Stefan Loidl (Tourismus Salzburg), Jens Hornung (Chiemgau Tourismus), Florian Becker (Bad Reichenhall Tourismus & Stadtmarketing). Foto: SN/Ritter

 

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